Höhepunkt des Jahres

(RP) Erkelenzer Turnstadtmeisterschaft lockt 95 Mädchen und Jungen aus drei Vereinen an die Geräte. TV Schwanenberg zeichnete für "eine prima Organisation" verantwortlich. 

Die normalen Turnstunden sind für die Minis aus den Vereinen TV 1860 Erkelenz, TV Granterath und TV Schwanenberg schon ein großes Erlebnis. Der Höhepunkt des Jahres aber ist zweifelsohne die Erkelenzer Turnstadtmeisterschaft. Da platzt eine der großen Hallen in der City fast aus allen Nähten – weil nicht nur die Tribüne voll besetzt ist mit Eltern und Geschwistern, Omas oder Opas, sondern sich die Kinder oder Enkel auf dem Hallenboden zwischen und auf Turngeräten mehr oder weniger elegant bewegen. Auch laut ist es, man versteht kaum sein eigenes Wort. Dann aber der Moment der Siegerehrung. Hocken alle Kinder erwartungsvoll im großen Halbrund vor dem aus Turnkästen gebauten Siegertreppche, dann ist es auch mucksmäuschenstill. Aber nur für einen kurzen Moment, denn bei Bekanntgabe der Platzierungen, da brandet heftiger Beifall auf.

So war das auch in der Erka-Sporthalle bei der aktuellen Meisterschaft wieder, die vom Turnverein Schwanenberg im Auftrag des Stadtsportverbandes organisiert wurde. Und dies gelang "wie immer prima", lobte Stadtsportverbandsvorsitzender Heinz Musch, der dann später mit Helmut Morjan und Daniel Killian (beide TVS) gemeinsam die Siegerehrung vornahm, dabei Urkunden und Medaillen verteilte.
Dass sich die Meisterschaft etwas in die Länge zog, lag an den großen Starterfeldern bei den Mädchen – alleine bei der E- und F-Jugend jeweils 22. Gemeldet hatten insgesamt 111 Mädchen und Jungen sowie Jugendliche, geturnt haben dann 95 – vom TV 1860 Erkelenz 63, vom TV 1924 Schwanenberg 19 und vom TV 1910 Granterath 13. Auf die Zahl 13 war man beim TVG mächtig stolz, auch wenn es zu einer Gold-, Silber- oder Bronzemedaille (noch) nicht gereicht hat. Doch wurde das große Engagement der Übungsleiter Gabi Vollmer-Blau und Marlene Kroppen gerade von den in der Erka-Sporthalle zuschauenden TVG-Vorstandsmitgliedern Hubert Wilms (Vorsitzender) und Heinz Görtz (Oberturnwart) sowie Turn-Altmeister Theo Jansen (83) lobend herausgestellt.

Von den 13 Stadtmeistertiteln sicherte sich der TV 1860 Erkelenz acht (einer bei den Jungen), die restlichen der TV Schwanenberg, die aber alle bei den Jungen. Sehr zufrieden waren folglich die ETV-Vize-Vorsitzenden Erika Dickert und Ulla Eßer sowie Ehrenvorsitzender Albert Eßer, die auch sahen, dass in die Turnabteilung investierte Mitgliedsbeiträge "sehr gut angelegt sind."
Auch wenn die Stadtmeisterschaft insgesamt gut angekommen ist, wurde doch bedauert, dass man nicht in der neuen Karl-Fischer-Sporthalle mit der sehr guten Geräteausstattung hatte turnen dürfen. Die ist geradezu ideal fürs Turnen, während die Geräte in der alten Erka-Sporthalle keineswegs das Gelbe vom Ei darstellen. In der "Kafi" wurde aber Hand- und Volleyball gespielt. Das aber ist einzig ein Sache von Terminabsprache und Hallenreservierung der Sportvereine untereinander.
Den spannendsten Wettkampf erlebten die Zuschauer bei der weiblichen E-Jugend, lagen hier doch vier ETV-Aktive in der Endabrechnung nur 1,75 Punkte auseinander, die Siegerin Celine Post und Vizemeisterin Annika Jansen sogar nur 0,10 Punkte. Aber auch bei der weiblichen F-Jugend lagen die Medaillenränge ganz dicht beieinandere – 58,85, 58,55 und 58,25 Punkte.

von Hans Groob aus der Rheinischen Post vom 4.11.2009