Wenn vier Generationen turnen

Kategorie: Presse Veröffentlicht: Freitag, 27. Juli 2012 Geschrieben von Anke Backhaus (Rheinische Post)

 . . . kann nur die Turnerfamilie Morjan aus Schwanenberg gemeint sein. Nach und nach wuchs die Begeisterung für diesen Sport. Tolle Erfolge brachten die Morjans schon mit, dabei ist auch für Nachwuchs schon gesorgt.

Würden alle Morjans, die sich in irgendeiner Weise für den Turnverein engagiert haben, in der Schwanenberger Turnhalle zusammenkommen, wären deutlich mehr Personen versammelt. Helmut, Katrin, Hendrik und Gerrit – alle tragen den Familiennamen Morjan. Sie sind ein Teil der Geschichte des Traditionsvereins. Mittlerweile hat schon die vierte Generation mit dem Turnen begonnen. Jost (8) und Melia (4) sind nämlich der Großneffe und die Großnichte von Helmut Morjan, der seit 1996 an der Spitze des Vereins steht. Das Amt übernommen hat er übrigens von seinem Onkel, Hans-Hermann Morjan, der von 1977 bis 1996 der Vorsitzende des Turnvereins war.

 Vor 50 Jahren fing alles an

 
Gut 50 Jahre ist es her, als Helmut Morjan als Kind mit dem Turnen begann. "Im Ort gab es den Turnverein. Da ging man eben hin," sagt er. Aber da gab es auch den Fußball, für den Helmut Morjan sich später interessierte. "Das wollte meine Mutter nicht," stellt er klar. Sie sah nämlich damals, als die Kicker stark verschmutzt nach den Spielen vom Platz zurückkehrten – so wollte sie ihre Kinder beim besten Willen nicht sehen. Sie wird wohl geahnt haben, wie groß das Talent ist, das besonders in ihrem Sohn Helmut, der im vergangenen Jahr Deutscher Seniorenmeister, Rheinischer Meister und Landesturnfestsieger wurde, schlummerte. Immerhin: Sohn Harald hat es zu einem ganz passablen Fußballer gebracht, mit 20 aber auch wieder aufgehört. Auch er war übrigens ein ordentlicher Turner und hat die Begabung an seine Söhne Hendrik (18) und Gerrit (15) vererbt.

Beide trainieren gemeinsam am Barren. Enorm zu sehen, wie groß das Maß an Körperbeherrschung und Kraft sein muss, um die Übungen an diesem Gerät bewältigen zu können. Hendrik, der im Jugendvorstand mitarbeitet, hat eine einfache Erklärung dafür, wieso so viele Morjans ihre Liebe zum Turnen entdeckt haben: "Fast alle haben ja geturnt. Und da hieß es eben: Ab in die Halle!" Klar, Fußball spielt auch im Leben von Hendrik und Gerrit eine gewisse Rolle, aber eben nur als Hobby. Die Brüder waren kürzlich bei den NRW-Landesmehrkampfmeisterschaften und kamen jeweils mit der Qualifikation zu den Deutschen Meisterschaften zurück.

Auch Helmut Morjan hat seine Töchter Katrin und Meike in den Verein gebracht. Weil Meike studiert, hat sie ihre turnerischen Aktivitäten weitgehend eingestellt. Indes ist Katrin mittlerweile als Trainerin aktiv und leitet die Abteilung Turnen/weiblich. Zudem koordiniert sie als Jugendleiterin den Nachwuchsbereich, ihr Vorgänger war Cousin Frank Morjan. Katrin erinnert sich: "Als wir klein waren, sind wir mit in die Halle gegangen. Unser Vater hat da die Jungs trainiert, so begannen wir selbst mit dem Turnen." Sie machte als Helferin weiter und ließ sich zur Übungsleiterin ausbilden.

"Abgeschmiert"

Unglücklicherweise ist Helmut Morjan derzeit zum Zuschauen verdammt. Im Training, als er am Reck "abgeschmiert" ist, hat er sich eine Schulterverletzung zugezogen, "das ist in den ganzen 50 Jahren nicht passiert," ärgert er sich, "es gab höchstens mal ein ausgekugeltes Gelenk".

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